Die „Grauen Leute“ stehlen den Menschen ihre Zeit. Schon bald wird die Welt hektisch, trostlos und die Menschen werden einsam. Waisenmädchen Momo will das nicht akzeptieren und sagt den Grauen den Kampf an – gemeinsam mit Schildkröte Kassiopeia und Zeithüter Meister Hora. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, am Ende aber kann Momo die Zeit der Menschen retten und ihnen klarmachen, was wirklich zählt: Gemeinschaft und Zusammenhalt.
Die Neuverfilmung von Michael Endes Klassiker Momo bleibt nah am Buch, die Umsetzung aber ist zeitgemäß, in moderner Optik und mit vielen Bezügen zur Gegenwart. Wie sich aktuelle Themen wie Zeitmangel, Selbstoptimierung und (Medien-)Konsum auf unseren Lebensalltag auswirken, wird hier eindrücklich dargestellt. Damit bietet der Film jede Menge Diskussionsstoff und Inspiration – für ältere Kinder wie Erwachsene. Momos entschlossener und mutiger Einsatz gegen die Zeitdieb*innen dürfte Kinder beeindrucken. Inspirierend ist zudem, wie das Mädchen für ihre Freund*innen einsteht und sich für das einsetzt, was ihr wichtig ist. Momos Kampf für die Zeit ist gleichzeitig ein Wettlauf dagegen. Das erzeugt jede Menge Action und Nervenkitzel, zumal die grauen Gestalten Momo ausschalten wollen. Jüngeren oder sensibleren Kindern kann das zu viel werden, zumal die Kinoatmosphäre die Wirkung verstärken kann. Allerdings sorgen die Szenen mit Meister Hora und Kassiopeia immer wieder für Situationskomik und Wortwitz und damit für Gelegenheiten zum Aufatmen und Lachen. Schade ist, dass der Film mit einem hohen Tempo durch die Geschichte hetzt – und damit seiner eigenen Botschaft, Zeit zu schätzen, widerspricht. Deshalb: Nach dem Kino unbedingt Zeit nehmen – für Gespräche und füreinander!