Besprechung Karl ist zwölf und verliebt. Allerdings ist Lea nicht nur einen Kopf größer als er, bald wechselt sie auch die Schule. Hat Karl da überhaupt eine Chance? Ihm bleibt nicht viel Zeit, das herauszufinden. Zum Glück steht bald die Projektfahrt an und seine Klasse dreht eine Doku zum Thema „Verlieben“. Dabei merkt Karl, dass es vielen ähnlich geht wie ihm. Das gibt ihm schließlich Mut, Lea von seinen Gefühlen zu erzählen.
Der preisgekrönte Realfilm Ab morgen bin ich mutig erzählt in ruhigen Szenen eine Geschichte vom ersten Verliebtsein und den Unsicherheiten, die damit einhergehen. Dabei steht aber nicht nur die erste Liebe im Mittelpunkt, sondern auch die Themen Freundschaft und Mut. Kinder ab dem Grundschulalter können gut mit dem Zwölfjährigen mitfühlen. Der eher schüchterne Junge ist ein Vorbild, denn im Laufe des Films steht er immer mehr zu sich – sowohl zu seiner Körpergröße als auch zu seinen Gefühlen für Lea. Das ist kein leichter Weg und erfordert jede Menge Mut. Den findet Karl auf der Klassenfahrt, als er gemeinsam mit seinen Mitschüler*innen Fremde zum Thema erste Liebe befragt. Diese Gespräche wirken offen und ehrlich und sind gerade deshalb so eindrücklich in ihrer Botschaft: Liebe ist für alle unterschiedlich und trotzdem haben viele Menschen ähnliche Fragen und Zweifel. Ganz nebenbei regt der Spielfilm auch zum Nachdenken über klischeehafte Darstellungen von Liebesbeziehungen und Rollenbildern an. Besonders ist auch, dass die Geschichte ohne Drama oder Konflikte auskommt. Ab morgen bin ich mutig ist ein sanfter und lebensnaher Film, der Kinder und ihre Fragen und Sorgen ernst nimmt.