Ranjis großer Traum ist es, singend und tanzend neben Superstar Amir in einem Bollywood-Film aufzutreten. Als dieser in Ranjis Heimatstadt Mumbai ein Casting für einen Kinderdarsteller veranstaltet, sieht der Zwölfjährige seine Chance gekommen. Doch leider wird daraus erstmal nichts, denn wegen der neuen Arbeit von Ranjis Vater zieht die Familie von Indien nach Deutschland. Und während sich seine Eltern in den deutschen Alltag stürzen, ist Ranji unglücklich: Er vermisst seinen heißgeliebten Großvater, seine neuen Mitschüler*innen mobben ihn und dann ist da noch das Casting in Indien … Als Ranji beschließt, sich aus der Ferne zu bewerben, hilft ihm unerwarteterweise Nachbarsmädchen Toni dabei.

Es leben die Unterschiede

In „Träume sind wie wilde Tiger“ dreht sich alles um Freundschaft, Träume und kulturelle Unterschiede. Aus diesem Mix ist ein bunter, mitreißender und origineller Film entstanden, der Spaß macht, aber auch immer wieder zum Nachdenken anregt. Für gute Laune sorgen die großartigen Gesangs- und Tanzeinlagen: Die Liedtexte sind witzig, thematisieren aber auch Sorgen und Nöte von Kindern. Besonders originell sind die Tanzszenen: Sie stecken voller lustiger und liebevoller Details und Ideen. Beeindruckend ist, wie kreativ und fantasievoll Ranji und Toni die verschiedenen Bewerbungsvideos als kleine Kunstwerke umsetzen. Dabei entpuppen sie sich als geniales Team – und als starke und positive Figuren für Kinder. Wie aus der anfangs gegenseitigen Abneigung der beiden eine echte Freundschaft entsteht, ist spannend zu verfolgen. Das setzen die jungen Darsteller*innen glaubwürdig und nachvollziehbar um. Die vermeintlichen Eigenheiten und Unterschiede der indischen und der deutschen Kultur werden etwas übertrieben durch den Kakao gezogen. Für Kinder und Eltern ist das eine gute Gelegenheit, um über Vorurteile, Klischees und kulturelle Unterschiede ins Gespräch zu kommen.