Nellys Oma ist gestorben. Nun muss ihr Haus ausgeräumt werden und so verbringt das Mädchen dort einige Tage mit ihren Eltern. Die Stimmung ist gedrückt, Nelly konnte sich nicht mehr von ihrer Oma verabschieden und ihre Mutter Marion ist von Trauer überwältigt. Um sich die Zeit zu vertreiben, erkundet die Achtjährige den Wald, in dem ihre Mutter früher spielte. Sie trifft dort auf ein Mädchen, das Marion heißt und ihr zum Verwechseln ähnlichsieht. Während die beiden spielend, albernd und erzählend Zeit miteinander verbringen, wird Nelly immer klarer, dass es sich bei Marion um ihre Mutter als Kind handelt und deren Mutter Nellys verstorbene Oma ist.
Petite Maman ist in vieler Hinsicht ein ungewöhnlicher Film. Was Gegenwart oder Vergangenheit, Fantasie oder Realität ist, verschwimmt und wird nicht erklärt. Das allein ruft schon jede Menge Fragen hervor, aber die Geschichte regt noch weitere Gedankenspiele an: Wie wäre es, wenn wir in die Vergangenheit unserer Eltern reisen und ihnen als Kinder begegnen könnten? Oder, was lernt Nelly durch die Begegnung mit der jungen Marion? Mit viel Ruhe und Zeit, wenigen und kurzen Dialogen und stimmungsvollen Naturszenen zeigt der Film, wie sich für Nelly eine Tür in die Vergangenheit öffnet: Sie lernt ihre Mutter besser kennen, aber auch ihre Oma, mit der sie nun Zeit verbringen und sich verabschieden kann. Als sich die Mädchen trennen müssen, ist Nelly wieder gefestigter, denn sie hat gemeinsam mit Marion einen Weg aus ihrer Traurigkeit gefunden. Petite Maman ist ein Film über Abschied, Trauer und über die Kraft der Fantasie. Durch seine ungewöhnliche Machart und Geschichte bietet er Kindern ab etwa neun Jahren und ihren Eltern jede Menge Gesprächs- und Diskussionsstoff.
Durch die ebenso außergewöhnliche Machart wie Geschichte bietet der Film Kindern und ihren Eltern jede Menge Gesprächsstoff. Themen wie Abschied und Trauer werden fantasievoll und sensibel behandelt.