Ohne Geld, aber mit einem waghalsigen Plan im Gepäck hauen der zwölfjährige Paul und sein bester Freund Max ab: Sie wollen beweisen, dass es die sagenumwobene Ursulen-Höhle, nach der schon Pauls verstorbener Vater suchte, wirklich gibt. Sorgenfrei und unbeschwert streifen die beiden Außenseiter durch die Wälder der Schwäbischen Alb und lassen ihre Alltagsprobleme hinter sich. Doch die Suche wird abenteuerlicher als erwartet. Die Jungen müssen über sich hinauswachsen, um in der Wildnis zu bestehen und die mysteriöse Höhle aufzuspüren.
Nachtwald bietet älteren Kindern ein spannendes und herzerwärmendes Abenteuer, inklusive überzeugenden Vorbildfiguren und beeindruckenden Landschaftsaufnahmen. Dabei sind sowohl Paul als auch Max alles andere als perfekt und heldenhaft im klassischen Sinn. Sie sind Außenseiter und zweifeln nicht selten an ihren eigenen Fähigkeiten. Doch im Laufe ihrer Reise entwickeln sich die beiden weiter, beweisen Mut und werden ein starkes Team. Themen wie Anderssein und der Verlust eines geliebten Menschen spielen eine wesentliche Rolle in der Geschichte und werden zwar altersgerecht, aber auch etwas oberflächlich umgesetzt. Humorvolle Passagen lösen aufregende Szenen ab, so gibt es für das Publikum immer wieder Momente zum Verschnaufen. Für viele Gruselmomente sorgen gegen Ende des Films die Szenen in der Höhle - hier brauchen auch ältere Kinder gute Nerven.
Paul und Max sind in vielerlei Hinsicht positive Identifikationsfiguren. Der Film schafft es, mit einer Prise Humor und viel Fingerspitzengefühl ernsthafte Themen wie Selbstzweifel oder den Verlust eines geliebten Menschen kindgerecht umzusetzen. Für jüngere und schreckhaftere Kinder können einige Szenen, besonders die in der Höhle am Ende des Films, zu aufregend sein.