Mit dem Start der Fußball-EM in Deutschland steigt das Fußballfieber. Große und kleine Fans können es kaum erwarten, ihre Mannschaften vor den heimischen Bildschirmen oder beim Public Viewing anzufeuern. Für viele Eltern stellt sich die Frage: Wieviel Fußballfieber darf’s denn sein? Wie kann das sportliche Großereignis ins Familienleben integriert werden?
Wie bei den meisten Medienfragen gilt: Auf das Alter kommt es an. Kindergartenkinder werden vielleicht auch schon neugierig sein, dürften aber kaum einem 90-minütigen Spiel vor dem Bildschirm folgen wollen. Wird in der Familie ein Spiel am Nachmittag angeschaut, können sie schon dabei sein. Wichtig ist, dass sie die Möglichkeit haben, sich auch anderweitig zu beschäftigen. Ab dem Grundschulalter werden Kinder deutlich interessierter sein und hoffen, möglichst viele Spiele anzuschauen. Hier ist gute Planung gefragt: Am besten einen „Matchplan“ erstellen, um wichtige Spiele, die zu passenden Uhrzeiten laufen, einzuplanen. Bei Spielen, die erst um 21 Uhr beginnen, wird es auch für ältere Kinder zu spät – vor allem, wenn am nächsten Tag Schule ist. In solchen Fällen wäre vielleicht ein Kompromiss denkbar: Die erste Halbzeit wird live angeschaut, das Spielergebnis und die Zusammenfassung gibt es dann auf KiKa.de Sportschauopen_in_new oder auf toggo24open_in_new. So können sich die Kinder bestens informiert und ausgeschlafen auf dem Schulhof austauschen.
Ein Spiel mit vielen Fans in der Öffentlichkeit zu verfolgen, hat einen besonderen Reiz. Auch hier kommt es auf das Alter der Kinder und die Rahmenbedingungen an. Der Biergarten neben dem Spielplatz ist überschaubar und bietet Kindern Unterhaltung, wenn sie das Spiel langweilt. Eine Großveranstaltung ist dagegen nur bedingt zu empfehlen – vor allem mit jüngeren Kindern. Ein hoher Lärm- und Alkoholpegel kann die Mädchen und Jungen überfordern. Wenn die Emotionen hochkochen und die Nerven blank liegen, kann das Verhalten mancher erwachsener Fans auf Kinder befremdlich wirken. Eine gute Alternative ist das „Public Viewing“ daheim: Mit Freund*innen und anderen Familien die Spiele zu feiern, kann viel Spaß machen. Und wenn die eigene Mannschaft verliert, ist die Enttäuschung vielleicht besser zu ertragen.
Originaltrikots, Sammelbilder, Konsolenspiele: Die Vermarktung der EM kann gerade für Eltern kostspielig werden. Fanartikel von den Fußballschuhen über Trikots bis hin zu Gebrauchsartikel sind teuer und wenig nachhaltig. Deshalb sollten Eltern Kindern vermitteln, dass nicht jede Anschaffung sinnvoll ist. Und der Kommerz rund um die EM bietet viele Gesprächsanlässe, um mit Kindern über die Vermarktungsstrategien rund um das Milliardengeschäft Fußball zu reden.
Auch auf Instagram, YouTube und TikTok dreht sich derzeit viel um Fußball: Nicht nur die Mannschaften präsentieren sich mit mehr oder weniger originellen Clips, auch Werbung und Gewinnspiele rund um König Fußball sind allgegenwärtig. Daneben gibt es News zur EM, Kicker-Tricks, Challenges und vieles mehr. Social Media kann Kinder und vor allem angehende Teenager*innen faszinieren, es gibt aber auch eine ganze Reihe von Risiken. Worauf Eltern achten sollten, lesen sie hier.