Fake News und Deepfakes erkennen
Medienerziehung

Fake News und Deepfakes erkennen

So können Eltern ihre Kinder unterstützen

Beim Scrollen durch YouTube und TikTok oder Instagram können Kinder leicht auf Halbwahrheiten, Falschinformationen oder gefälschte Videos stoßen. Die Bandbreite ist groß: Von unterhaltsam-spektakulären Tiervideos oder Sportstunts über plumpe Meinungsmache bis hin zu gezielter Desinformation und Propaganda ist alles vertreten. Nicht alles, was auf Social Media gezeigt wird, ist wahr. Deshalb ist es wichtig, Kinder dafür zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sie Inhalte hinterfragen können.

Warum verbreiten sich Falschmeldungen so schnell im Internet?

keyboard_arrow_down

Ein Grund dafür sind sogenannte Echokammern bzw. Filterblasen in Social-Media-Angeboten. Das bedeutet, dass der Algorithmus Nutzenden vor allem Inhalte anzeigt, die zu ihren Interessen passen. Wer also auf Verschwörungsmythen anspringt, bekommt immer mehr solcher Inhalte angezeigt – aber kaum Beiträge, die diese Theorien widerlegen. Außerdem tauschen sich in den Kommentaren oft Menschen mit ähnlichen Meinungen aus. Dadurch wirken falsche Informationen noch glaubhafter.

Durch neue Technologien ist es zunehmend leichter, Fake News in Umlauf zu bringen und schwerer, sie als solche zu erkennen. Durch künstliche Intelligenz lassen sich mittlerweile ohne großen Aufwand täuschend echte Bilder oder sogar Videos erstellen. Sogenannte Deepfakes können verwendet werden, um Personen Dinge sagen oder tun zu lassen, die so nie stattgefunden haben. Dass es sich dabei um Fälschungen handelt, ist für Nutzende oft kaum zu durchschauen.

Warum tun sich Kinder mit Fake News so schwer?

keyboard_arrow_down

Bei der Flut an Informationen den Überblick zu behalten und Fake News und Deepfakes als solche zu durchschauen, ist für niemanden einfach. Doch für Kinder ist es besonders schwierig: Ihnen fehlen oft das nötige Wissen und die Informationskompetenz. Noch dazu sind sie leichter beeinflussbar oder schneller verunsichert, vor allem, wenn ihnen die Themen emotional nahegehen. Wenn Inhalte von beliebten Influencer*innen überzeugend vorgetragen werden oder beängstigend sind, sind junge Menschen besonders anfällig.

Auch die Machart der Clips spielt bei der Verbreitung eine wichtige Rolle. Auf Plattformen wie TikTok oder Instagram sind Videos oft sehr kurz. Damit sie schnell verständlich sind, werden Themen stark vereinfacht. Das kann Kinder besonders ansprechen: In kurzer Zeit werden komplexe Fragen vermeintlich einfach und verständlich erklärt. Wichtige Fakten bleiben dabei aber mitunter auf der Strecke. Zudem wird bei TikTok-Videos häufig auf Quellenangaben verzichtet. So lässt sich das Gesehene nur schwer überprüfen.

Was können Eltern tun?

keyboard_arrow_down

Das Wichtigste ist, mit Kindern über Social Media zu sprechen und ihnen bewusst zu machen, dass Plattformen wie TikTok, YouTube oder Instagram nicht immer zuverlässige Informationsquellen sind – besonders bei aktuellen oder kontroversen Themen. Gerade Inhalten, die besonders kurz gehalten, überraschend sind oder reißerisch aufbereitet werden, gilt es, kritisch zu begegnen.

Spezielle Angebote im Netz helfen, Fakten zu checken und Falschinformationen zu erkennen (siehe Kasten). Worauf Eltern wie Kinder achten können:

  • Klingt die Information logisch und macht wirklich Sinn?
  • Gibt es viele Rechtschreibfehler? Wird vor allem auf starke Emotionen oder Ängste gesetzt?
  • Was steht im Impressum? Klingt das seriös?
  • Welches Ziel könnte hinter der Verbreitung der Informationen stecken?
  • Wer profitiert am Ende davon?

Neben einer kritischen Haltung gegenüber Informationen im Netz sollten Kinder auch zu Besonnenheit angeregt werden: Gerade wenn etwas überraschend oder ungewöhnlich ist, möchte man vielleicht andere warnen oder informieren. Hier ist es besonders wichtig, Kindern einzuschärfen, noch einmal darüber nachzudenken, die Fakten zu überprüfen und erst weiterzuleiten, wenn der Wahrheitsgehalt einigermaßen gesichert ist. Beiträge, mit denen offensichtlich etwas nicht stimmt, sollten gemeldet werden. So kann die Verbreitung von Fake News eingedämmt werden.


Hier lassen sich Fakten checken

Tipps für Eltern

Bildnachweisleomalsam - stock.adobe.com
FLIMMO
Elternratgeber für
TV, Streaming & YouTube
ImpressumDatenschutzerklärungNetiquetteÜber FLIMMOKontaktPresseCopyright 1997 - 2025 Programmberatung für Eltern e. V.