Besprechung Was wäre, wenn man in ein Buch eintauchen könnte? Dalia landet durch Zufall in dem unvollendeten Roman ihres verstorbenen Vaters. In dieser Welt muss sie es mit so einigen gefährlichen und hinterlistigen Charakteren aufnehmen. Das Problem ist: Das Schlusskapitel fehlt noch und so kann Dalia der Fantasiewelt nicht entkommen. Also muss sich das Mädchen in einem Wettlauf gegen die Zeit ihren Selbstzweifeln stellen und zum ersten Mal selbst eine Geschichte schreiben.
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, in ein Buch einzutauchen und Teil der Geschichte zu werden? Diese Fantasie greift Dalia und das rote Buch auf – und lässt seine Hauptfigur nicht nur mitspielen, sondern die Geschichte selbst weiterschreiben. Der Animationsfilm setzt auf Spannung, Action und Humor – ein Mix, der besonders Kinder ab Ende der Grundschule anspricht. Gerade in diesem Alter sind Themen wie Selbstvertrauen, Mut und den eigenen Weg finden relevant und nah an der Lebenswelt von Kindern. Dalia ist eine inspirierende Hauptfigur: Sie ist nimmt kein Blatt vor den Mund, beweist Witz und Mut – etwa, wenn sie es mit der listigen Wölfin oder gruseligen Harpyien aus der Geschichte aufnehmen muss. Dalias treue Begleiterin, die Ziege Ziegi, erinnert an Dalias Kindheitskuscheltier und hilft ihr, Zweifel zu überwinden und an sich zu glauben. Der Film vermittelt nebenbei, wie Geschichten entstehen und welche Kraft Sprache und Fantasie haben können. Das zeigt sich auch am Animationsstil, der mit kreativen Details und einfallsreicher Optik gespickt ist. Leider gibt es in der über hundertminütigen Geschichte auch Längen, einige Figuren bleiben blass und manche Wendungen wirken etwas unlogisch. Dennoch ist Dalia und das rote Buch inspirierend und kann Mut machen, eigene Ideen zu verfolgen und kreativ zu werden.