Kriegsbilder auf Social Media
Medienerziehung

Kriegsbilder auf Social Media

Kriegsgräuel, Propaganda und Desinformationen: Der Krieg im Nahen Osten beherrscht aktuell die Timelines auf Social Media. Egal, ob Kinder über einen eigenen Account mit den Inhalten konfrontiert werden, oder ob sie Clips von TikTok & Co. von Mitschüler*innen aufs Handy geschickt bekommen: Das Risiko ist sehr groß, dass auch Kinder mit Kriegsbildern konfrontiert werden.

Der Algorithmus diktiert die Wahrnehmung

Clips von blutigen Gefechten und Raketenangriffen, misshandelte Frauen und bewaffnete Entführungen neben Propagandavideos: Wer nach Hashtags wie #hamas oder #israel sucht, bekommt schnell drastische Inhalte zu sehen. Aber selbst wenn Kinder auf Social Media nicht nach solchen Schlagworten suchen, können sie schnell damit in Berührung kommen. Denn durch den Algorithmus werden Videos in die Timeline gespielt, die aktuell viel gesehen, gesucht oder geteilt werden – also im „Trend“ liegen. So kann es sein, dass Kinder unvermittelt mit verstörenden Bildern oder zweifelhaften Informationen konfrontiert werden. Zudem sind viele Videos über den seit Jahrzehnten ungelösten Nahostkonflikt im Umlauf. Hier vermischen sich gut recherchierte und mit Quellen belegte Inhalte mit undifferenzierten Meinungsäußerungen oder sogar Fake News. Seriöse von unseriösen Informationen zu trennen, dürfte nicht nur jungen Nutzenden schwer fallen. Auf Social Media werden zudem oft falsche Informationen gezielt geteilt, um Menschen für die eigene Meinung zu gewinnen. Ebenso werden Bots eingesetzt, um Beiträge zu kommentieren und ein bestimmtes Meinungsbild zu manifestieren. Diese ungefilterte Propaganda und gezielte Desinformation ist schon schlimm genug. Manche Nutzer*innen veröffentlichen aber auch vermeintlich „echte Bilder“ aus dem Krieg, um hohe Abrufzahlen zu erreichen und somit zu „trenden“.

Was können Eltern tun?

Kinder unter 13 Jahren sollten grundsätzlich noch nicht alleine und unbegleitet auf Social Media unterwegs sein. Gerade jetzt sollten Eltern aber noch genauer im Blick haben, was sich Minderjährige auf Social Media ansehen. Sollten Kinder mit Inhalten zu den aktuellen Geschehnissen in Berührung kommen, brauchen sie auf jeden Fall Unterstützung bei der Verarbeitung. Wichtig ist vor allem, Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass sie über ihre Sorgen und Ängste jederzeit sprechen können. Sicherheitseinstellungen wie der begleitete Modus auf TikTok können Eltern dabei helfen.

Social Media: Was Eltern tun können

  • Auf YouTube und TikTok kann der eingeschränkte Modus eine Unterstützung sein.
  • Bei Bedarf das Gespräch suchen. Kindern hilft der Austausch über ihre Eindrücke, damit sie die Bilder und Aussagen einordnen können.
  • Darauf hinweisen, wie wichtig es ist, Quellen zu prüfen. Den Kinder vermitteln, wie sie seriöse Quellen erkennen.

Kindgerechte Informationen suchen und finden

Kinder und Jugendliche wollen Bescheid wissen - auch über die Situation im Nahen Osten. Dazu hat FLIMMO geeignete Informationsquellen für Kinder und Jugendliche hieropen_in_new zusammengestellt.

Vorsicht Fake News

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